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18.02.2025
Alle Jahre Ganz?
Seit einiger Zeit haben sich die Werbe-Leute daran gemacht, mit Sprache zu spielen. Jedenfalls bekommen nur diejenigen das mit, die wissen, wie es richtig geht. Also dann auch den Unterschied bemerken, die bedeutungsschwere Differenz erkennen, die augenzwinkernde Gewitzheit schätzen. Und dann das Produkt kaufen. Das ist ja der Sinn von Werbung: Sich zu freuen, d a m i t dann der Kauf-Impuls folgt. Zufriedenheit durch Geldausgeben. Sonst könnte man sich die Werbung garen - äh: sparen.
Dabei gibt es verschiedene Strategien:
- Austauschen von Buchstaben führt zu einer anderen Bedeutung, die die alte nicht auslöscht.
- Wort-Bearbeitung. Das Wort bleibt das gleiche, Großbuchstaben oder vorgestellte Buchstaben verschieben den Sinn.
Das bisher Beste von mir Entdeckte zum Feste: Hier der Doppel-Sprech: Gans traditionell oder alle Jahr Wiener? Weihnachten an einer Bushaltestelle gesehen. Offenbar geht das bei Werbung für Essen besonders gut.

Da gibt es den leckersten Kuchen: Also: Tortenstille beim Essen.
Nur, das ist kein Leichenschmaus (huch!!), sondern eine Kalorienbombe (krachrumspeng).

Und erst die softenen Hafer-Kraft-Riegel in der Geschmacksrichtung Kakao. Garantiert Vegan: Ährenwort.

Für eine Rechtschreibreform habe ich mir das vorgemerkt. Münchner Hell lässt sich gut gemeinsam trinken. Ein Flaschenhals, viele Menschenhälse - oder so. Und das „Hellt die Nachbarschaft zusammen“. Legasteniker kollabieren.

Zum Trinken braucht es etwas zu essen, kein Problem: Saltletts, der Pausencracker (da geht die Pause kaputt), der gehört in jeden Einkaufsmagen.

Eine akzeptable Ahrtal-Nachkatastrophen-Reaktion: SolidAHRität. Prost!

In die gleiche Kategorie gehört die Nummer mit der Hafermilch: Dein Schaum wird wahr.

Feinkostfriesland - ist auch eine nette Landschaft, hier bei einer Metzgerei auf Norderney.

Gute Zutaten sind eben ein Mousse.

Da könnte man ja gleich in die Luft gehen.